Ein Familienunternehmen in Médoc
gegründet im Jahr 2010
unsere
Reben an der Gironde
Wir wirtschaften in einer Landschaft und leben von Ihren
Früchten.
Der behutsame Umgang mit diesem Geschenk der Natur ist uns
eine Pflicht aus Respekt vor der Schöpfung. Die schonende Kultivierung der Reben und die
Sorgfalt, die wir in die Bereitung unserer Weine legen, sind uns eine
Herzensangelegenheit.
Wie alles anfing
Zunächst
konnten wir das Weingut Vignoble Chaumont
mit den beiden
Châteaux LASSUS und LE REYSSE in der Gemeinde Bégadan erwerben.
Patrick Chaumont hat die Beiden Châteaux geleitet und erklärte sich bereit mir zwei Jahre für die Einarbeitung zur Seite zu stehen. Wir sind in dieser Zeit gute Freunde geworden.
Bereits 2011 sollten wir uns erweitern, indem wir das Weingut Vignoble Boyer
mit Lagen in den Nachbar-Gemeinden St. Christoly und Couqueques dazu kauften.
So kamen die Châteaux CLOS DU MOULIN und MOULIN DE LESTAGNE hinzu.
Michel Boyer war bereits über 70 Jahre alt und hatte keinen Nachfolger.
Er war froh endlich in den Ruhestand zu gehen, was ihn jedoch nicht davon abhielt in den folgenden Jahren, die eine oder andere Parzelle mal zu schneiden und regelmässig nach dem Rechten zu sehen.
Auch mit Michel Boyer verbindet uns eine Freundschaft.
Durch umfangreiche Umbau- und Renovierungsarbeiten der Wohn- und Wirtschaftsgebäude sind zwei Standorte für die beiden weiterhin getrennt bewirtschafteten Weingüter entstanden.
Seit 2011 ist das Château LASSUS unser Familiensitz.
Die Châteaux:
Rehkitz
CLOS DU MOULIN
LASSUS
LE REYSSE
MOULIN DE LESTAGNE
Die Jahrgänge bei den Vignobles Paeffgen in Médoc
Aufgrund der klimatischen Verhältnisse sind
die Weine des Bordelais von Jahr zu Jahr unterschiedlich geprägt. Tatsächlich
gleicht kein Jahrgang dem Anderen. Trotz dieser Unterschiede läßt sich die
Stilistik unserer Weine in jedem Jahrgang wieder erkennen. Eine klare Stilistik
ohne Langeweile.
Hier finden Sie eine kurze Beschreibung verschiedener Jahrgange:
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
2018
2019
2020
2021
2022
Reifegrade unserer Weine
Die Entwicklung unserer Weine durchläuft verschieden Phasen der Reife.
Dies ist typisch für Weine des Médoc mit Reifepotential. Es lassen sich
verschieden Phasen unterscheiden:
Primeur/Frucht - Phase
In dieser
Reifephase die etwa 6 Wochen nach der Abfüllung beginnt lässt sich ein Wein
hinsichtlich seines Potentials in Bezug auf Komplexität und Balance (Buket,
Vielschichtigkeit am Gaumen, Niveau des Mittelteils nach der Attacke und die
Länge) sehr gut beurteilen. Das Ganze passt allerdings noch nicht richtig
zusammen, vielmehr gleicht es einem Durcheinander oder wie ich oft sage - einem
Feuerwerk. Die Aromen und die Struktur des Weines müssen noch zusammen finden.
Genau hierfür braucht es die Zeit der Reife.
Verschlussphase
In
dieser Phase ist an einem Wein nicht wirklich dran zu kommen. Der Wein ist
schlicht verschlossen und schmeckt nach nichts, auch wenn sich erahnen lässt,
dass da was sein sollte. Wird ein Wein in dieser Phase geöffnet, kann ich nur
empfehlen ihn möglichst lange atmen zu lassen. Da hilft eine Karaffe mit
Luftzufuhr (und Insektenschutz...), um den Wein mit Hilfe von Oxidation schnell
reifen zu lassen. Auch das kann eine Weile (3-72 Std) dauern. Im
Übergang von der Frucht- zur Verschluss-Phase ist ein Wein nicht sehr stabil,
tatsächlich braucht ein Wein die Verschlussphase um sich zu stabilisieren und
sein Reifepotential zu entwickeln. Die Verschlussphase ist nicht immer eindeutig
auszumachen oder scheint sich in Wellen aufzuteilen. Hohe Alkoholgehalte
erschweren die zuordnung, weil Alkohol als Geschmacksträger einen Wein egal in
welcher Phase sehr 'lecker' erscheinen lassen. So kommt es schon mal vor, dass von einem Wein die letzte geöffnete
Flasche die Beste war...
'Genuss'-Phase
Jetzt wird es endlich
spannend. Der Wein wirkt harmonisch. Die Aromen aus der Fruchtphase sind
'zurückgekehrt' und es ist ein wirklicher bekömmlicher Genuss. Insbesondere die
Lange zeigt nun das Potential des Weines. Es hat sich gelohnt so lange zu Gedult
zu zeigen. Bei großen Weinen hält die Genussphase einige Jahre bis Jahrzehnte
an.
Auf Anregung verschiedener Besucher stelle ich mit dieser Tabelle eine Hilfe
zur Verfügung um unsere Weine eine der Reife-Phasen zuzuordnen.
Je nach Lagersituation kann es in Ihrem privaten Weinkeller zu Abweichungen kommen.
Reifegrade
Stand Mitte 2023
Jahrgang |
Le Reysse |
Lassus |
Clos du Moulin |
Moulin de Lestagne |
2010 |
beginnt zu Öffnen |
Trinkphase 4-8 J. |
|
|
2011 |
hält weiter ~10 J. |
Trinkphase -2 J. |
Trinkphase -2 J. |
|
2012 |
Trinkphase beginnt |
Trinkphase 2-4 J. |
hält weiter 2-4 J. |
|
2013 |
Trinkphase beginnt |
austrinken |
austrinken |
|
2014 |
erste Öffnung |
hält weiter 2-8 J. |
hält weiter 2-8 J. |
Trinkphase |
2015 |
|
hält weiter 2-8 J. |
hält weiter 2-8 J. |
Trinkphase |
2016 |
|
beginnend |
erste Öffnung |
|
2017 |
|
|
|
erste Öffnung |
2018 |
|
|
|
|
2019 |
Verschluss beginnt |
|
|
|
2020 |
|
|
|
|
Primeur/Frucht-Phase |
Verschluss-Phase |
Genuss-Phase |
So individuell wie der Weingenuss erlebt
wird, so verschieden werden die Weine auch wärend der verschiedenen
Reifephasen genossen. Es kommt durchaus vor, dass ein Wein in der frühen
Fruchtphase so sehr gefällt, dass er bevorzugt in dieser Phase getrunken
wird. Es bleibt letztlich die Entscheidung des Genießers.
Die Bewirtschaftung ist naturnah und nachhaltig
Vegetation
Viele Flächen sind von Hecken und Wasserläufen bzw. naturnahen Kanälen umgeben.
junge Feldhasen gut versteckt
Zwischen den Rebzeilen wird eine
natürliche Begrünung gepflegt.
Die abwechslungsreiche Flächenstruktur beherbergt eine außergewöhnliche Flora und Fauna. Zehn verschieden Orchideenarten sind auf dem Weingut heimisch, sie wachsen zwischen den Reben, auf den Wiesen und in den Wäldern. Es gibt viele Amphibien u.A. Laubfrösche und Feuersalamander sowie Schildkröten. Auch Störche, Eulen und Greifvögel finden ein gutes Auskommen.
Ein Teil unserer Flächen gehört zu Natura
2000. Dazu ist unser Weingut mehrfach für umweltfreundschaftliches
Wirtschaften zertifiziert (seit 2013 AREA 2, und seit 2019
HVE 'Exploitation de Haute Valeur Environnementale'). Die Wiesen und Weiden mit der Rinderzucht
werden biologisch bewirtschaftet und sind entsprechend zertifiziert.

Im Chai Barrique: Fledermäuse (Graues Mausohr/Myotis grisescens)
Auch in unseren alten Gebäuden hat die Natur ihren Platz. Nicht selten
brüten Turmfalken und Käuze in den Nischen der alten Mauern. Im grossen Chai
wohnen Schleiereulen und im Chai Barrique findet sich jeden Sommer eine
grosse Fledermausfamilie ein, weil es hier besonders kühl ist.
Qualitätsweinbau
ist Handarbeit
Terroir, Rebenkultivierung, Vinifikation und Ausbau werden mit persönlichem Einsatz in eine Qualitätsausrichtung gebracht, die typische Médoc-Weine von Finesse, hoher Konzentration, Balance bei fester Struktur mit Länge und Lagerfähigkeit hervor bringen.
Terroir
natürlicher Bewuchs
Der Boden, die lokalen klimatischen Verhältnisse und die Methode der Bewirtschaftung sind die Kernfaktoren, die das ‚Terroir‘ bilden.
In ihrem Zusammenspiel stellen sie eine Einzigartigkeit dar, die den Wein mit seiner Stilistik prägt erkennbar und wieder-erkennbar macht.
Das Médoc ist eine Halbinsel
nördlich von Bordeaux zwischen dem Atlantik und der Gironde Mündung. Die aus dem Zusammnfluss der Dordogne und Garonne entstandene Gironde, ist der grösste Flussmündunstrichter Europas.
Entlang dieser Girondemündung befindet sich der Weinbau des Médoc.
Die Untergründe des Médoc stammen aus känozoischen Kalksteinformationen und wurden von großen Kiesanschwemmungen bedeckt. Diese brachte die
Garonne während des Quartärs aus den Pyrenäen mit sich.
Wo die Böden der Erosion ausgesetzt waren, tritt an einigen Stellen im Médoc der Muschelkalk-Untergrund als Kalklagen an die Oberfläche.
Diese Kombination aus Kieslagen und Kalklagen ist eine Besonderheit und ein außergewöhnlicher Vorteil für den Weinbau.
Darüber hinaus ist das spezifische Klima vor allem durch die Nähe zur Gironde-Mündung gekennzeichnet. Die direkten Auswirkungen des fernen
Atlantiks werden durch die Abgrenzung des Kiefernwaldes gemildert.
Die Lagen, die zu unseren Châteaux gehören, lassen sich grundsätzlich in zwei
Kategorien unterteilen:
Kieslagen
unsere Bienen
Schildkröten
Kiesablagerungen der Garonne
Tiefgründige Kiesböden in unmittelbarer Nähe zur Gironde, oftmals mit direktem Blick auf die Gironde. Die Bodenkrume ist
hier nur sehr dünn und reagiert sehr empfindlich auf Kultivierungs-Maßnahmen. Aufgrund der Wasser-Durchlässigkeit und der
geringen Nährstoffgehalte des Gesteins müssen die Reben hier sehr tief wurzeln, um an ausreichend Wasser und Nährstoffe zu gelangen.
Hier ist der Einfluss des milden maritimen Klimas durch die Nähe zum Wasser besonders stark. Wegen dieser ‚Milde‘ setzt der Austrieb
der Reben im Frühjahr auf diesen Lagen zuerst ein. Eine Gefährdung durch Spätfröste ist praktisch nicht gegeben, auch dieser Schutz
ist der Nähe zur Gironde zu verdanken.
Die Weine dieser Kieslagen verfügen über ein außerordentliches Fruchtspiel und Finesse.
Kalk-Lage
Ophris apifera zwischen den Reben
junge Smaragd-Eidechse
Muschel-Versteinerungen aus dem Kalksockel an der Bodenoberfläche
Plateaulagen mit Kalk-Untergestein, die etwa 2 km von der Gironde entfernt liegen. Auch hier ist die Bodenkrume sehr dünn,
deswegen muss auch hier mit der Kultivierung behutsam vorgegangen werden. Dazu kommt die außergewöhnliche Wasserdurchlässigkeit
dieser Böden, die sogar die der Kieslagen übertrifft. Die Reben müssen hier tief in die Spalten des Kalkgesteins wurzeln.
Diese Lagen sind im Sommer oft von Hitze und Trockenheit geprägt. Auch diese Lagen sind nicht allzu weit von der schützenden Gironde entfernt.
Eine Spätfrostgefahr ist auch hier kaum gegeben.
Die Weine von diesen Lagen sind gehaltvoll, sie zeichnen sich durch eine charakterliche, an Gewürze erinnernde Komplexität aus.
Es ist die Kombination der verschiedenen ausgeprägten Lagen, zusammen mit der schonenden Bewirtschaftung, welche die besonderen Charakteristika unserer Weine ausmachen.
Ein terroir-typischer Wein mit einer besonderen Balance zwischen Kraft und Facettenreichtum.
Reben
100 jährige Reben
Die beschriebenen Böden sind sehr gut wasserdurchlässig. Deswegen müssen die Reben tief Wurzeln um auch in Trockenphasen ausreichend Feuchtigkeit zu bekommen. Das Alter unserer Reben ist ungewöhnlich hoch, entsprechend tiefgründig ist die Bewurzelung. Es gibt eine Parzelle mit Reben, die vor 1917 gepflanzt wurden. Aufgrund ihres Alters sind die Reben nicht so ertragsreich, allerdings erreichen die Weine, die aus diesen Trauben gemacht werden, einen hohen Grad an Komplexität.
Rebenkultur
Cabernet Sauvignon
In der Kultivierung werden mehrere ertragsbegrenzende und qualitätsfördernde Grünschnitte vorgenommen. Übermäßige Triebe und Trauben werden frühzeitig herausgebrochen. Zusätzlich wird das Laub um die Trauben so weit gestutzt, daß eine ausreichende Luftzirkulation stattfinden kann. Beide Maßnahmen schützen auch vor Pilzbefall.
Unmittelbar vor der Lese wird sämtliches Traubengut, welches nicht geerntet werden soll, von Hand ausgelesen. So wird sichergestellt, daß bei der maschinellen Ernte nur gesundes Traubengut gelesen wird. Die maschinelle Lese erlaubt eine äußerst zeitnahe Ernte entsprechend dem optimalen Reifestadium. Selbst in kritischen Lesesituationen, z.B. durch kurzfristige Wetteränderungen, lassen sich so auch kurze Zeitfenster effizient nutzen.
So wird sichergestellt, daß ausschließlich reifes und gesundes Traubengut zur Weinbereitung kommt.
Selektion des Lese-Gutes
Selektion nach der Lese
Sämtliche Nebenbestandteile werden über mehrere Stufenaus dem Lesegut aussortiert. Dies wird durch eine optimale technische Ausrüstung mit manuellen Selektionsstufen erreicht.
Die Trennung von Saft und Trauben über zwei Stufen erlaubt eine separate Klärung des Saftes, sowie eine gezielte Aussortierung von Stielen und Blattresten aus den Trauben. Nach einer ersten Vorselektion werden die Trauben entrappt. Im nächsten Schritt werden auf einem automatischen Sortiertisch durch Vibrationen verbliebene vegetative Pflanzenteile (Blattstiele und Rappenstücke) nochmals getrennt. Anschließend werden auf einem manuellen Sortiertisch die letzten Fremdteile heraussortiert.
So wird sichergestellt, daß ausschließlich reines Traubengut in die Gärbehälter (Cuves) kommt.
Vinifikation
Umfangreiche Investitionen in die Vinifikation seit 2010 konnten die Qualität der Weine deutlich verbessern.
Die im Médoc traditionellen Maßnahmen der Remontage und Delestage entsprechend der Gärsituation erlauben einen hohen Grad an Extraktion ohne adstringierende Tannine anzureichern. Die Möglichkeit einer Temperatursteuerung erhält die Fruchtaromen. Das Ergebnis ist ein Wein von hoher Konzentration mit Balance zwischen der Frucht und reifen Tanninen.
Maloloaktische Gärung
Bereits während der Milchsäuregärung, die nach dem Abzug vom Tresterhut spontan einsetzt, kommt der Wein in Kontakt mit französischem Eichenholz.
Soutirage
Soutirage
Der Abzug (Soutirage) des klaren Weines über
den Satz erfolgt ohne Zusatz von Klärungsmitteln.
Dies erfordert Geschick, Geduld und
Fingerspitzengefühl. Mit aller Vorsicht führen wir das mehrmals durch, bis
der Wein ohne Trubstoffe die erforderlicher Klarheit erreicht. Das Ergebnis
ist ein naturbelassener authentischer Wein. Ganz nebenbei erlaubt uns diese
Vorgehensweise den Hinweis dass unsere Weine ohne Zusatz von Stoffen
tierischen Ursprungs sind - vegan.
Barriqueausbau
der wieder hergerichtete
Chai Barrique
Der Barrique-Bestand aus französischer Eiche wird im Drei-Jahres Turnus erneuert. Neue Barriques mit Hölzern bestimmter Wälder (hauptsächlich Allier und Tronçais) werden einem spezifischem Toasting sowie einer Rebsorte einer bestimmten Lage zugeordnet. Die verschiedenen Lagen bleiben während des Barriqueausbaus getrennt. Das Ergebnis ist ein stilgerechter Ausbau der Weine verschiedenen Terroirs als Ausgangsbasis für die Assemblage.
Nach drei Jahren werden die Barriques von einer Tonnellerie erneuert. Hierzu
werden sie zerlegt und bei jeder Daube werden an der Innenseite 5 mm abgehobelt.
Danach wir das Fass wieder zusammengesetzt und getoastet. Das Ergebnis ist ein
neuwertiges Barrique zu günstigen Kondition und eine Schonung der Ressource Holz
bzw. des Eichenwaldes.
Viehaltung
unser Mutterkuh-Herde
Zum Weingut gehört auch eine extensive Viehhaltung nach biologischen Kriterien (öko/bio-zertifiziert) auf den Grünflächen, von denen einige typische Feuchtwiesen sind.
Unsere Mutterkuh-Herde der sehr robusten Rinderrasse Herford ist gesund und
fühlt sich richtig wohl.
So werden die Weiden im Sommer kurzgehalten
und im Winter gibt es das Heu von unseren Mähwiesen.